Spatzenkriege

Wissen Sie, was Friedrich der Große und Mao Zedong gemeinsam haben? Beide haben einen Spatzenkrieg geführt.
Und beide mussten erkennen, dass der Nutzen durch die vermeintlichen Korndiebe die durch sie verursachten Schäden bei weitem überwiegt.
Im Rahmen des Großen Sprungs nach vorn (Massenkampagnen zur landwirtschaftlichen Produktivitätssteigerung) wurden 1958 circa 2 Milliarden
Spatzen und Feldsperlinge innerhalb weniger Tage in China getötet.

Statt der erhofften Steigerung der Ernte nahm die Zahl der Schädlinge
zu und statt einer Zunahme der Ernte verhungerten circa. 30 Millionen Menschen in den Jahren des Großen Sprungs nach vorn.
Später wurden die Spatzen kleinlaut rehabilitiert und wurden nicht mehr zu den vier Plagen gezählt. Und auch das hat der Große Friedrich
bald eingesehen und es gab kein Kopfgeld mehr für getötete Spatzen.

Teuer erkaufte Erkenntnis über den Wert der Biodiversität – leider sind wir auf dem besten Weg, diese Fehler zu wiederholen.