Wohnungsnot der Gebäudebrüter

Gebäudebrüter wie Mehlschwalben, Mauersegler und Fledermäuse sind auch in die Städte und Dörfer gezogen, weil sich hier so viele künstliche Felswände in Form unserer Steingebäude befinden. Gleichzeitig fangen sie Insekten und sorgen so dafür, dass wir nicht zu sehr von Mücken zerstochen werden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen werden sie aber an Gebäuden kaum geduldet und so ist die Wärmedämmung der Fassaden eine willkommene Gelegenheit, diese Nistplätze zu entfernen. Die Neuansiedlung wird dann noch durch Flatterbänder und Drähte versucht zu unterbinden. Das alles sind übrigens Ordnungswidrigkeiten oder auch Straftaten, denn Schwalbennester müssen ganzjährig geduldet werden (auch wenn die Tiere gar nicht da sind) Zudem dürfen die Tiere nicht daran gehindert werden, die Niststellen anzufliegen.

Nach einer Sanierungsmaßnahme müssen entfernte Nester daher in doppelter Zahl an gleicher Stelle durch künstliche ersetzt werden. Da der Dachüberstand meist durch die Isolierung geringer geworden ist, sind fast fertige Rauchschwalbennester die bessere Wahl, denn dann können die Tiere das oben noch offene Nest fertigstellen mit einem Einflug an der Seite. Hoffentlich gibt es dann in der Nähe noch einige Schlammpfützen, für das Baumaterial.

Mauersegler bauen kein wirkliches Nest sondern finden in Felsspalten (Öffnungen an Gebäuden) einen Platz für die Eiablage. Felsspaltenersatz finden sie an Häusern, die noch nicht hermetisch abgedichtet sind. Für sie gibt es auch künstliche Nisthöhlen, die im Zuge der Fassadensanierung mit angebracht werden können.

Ohne diese Gebäudebrüter fehlt dann bald das Sommer-Feeling, zu dem der Ruf der Mauersegler beiträgt. Und Schwalben bringen ohnehin Glück, sagt man. Kein Wunder, wenn die vermehrten Mückenstiche jucken.